historyHint
Menu

Die Reise führte seitdem entlang vieler spannender und inspirierender Projekte, Erlebnisse und Begegnungen. Und wo einst Tower-PCs, Windows XP, klobige Monitore und Klapphandys mit kleinen Displays State-of-the-Art waren, haben leistungsfähige Mini-PCs, Mobilgeräte mit Multitouch-Technologie, AR- und VR-Systeme, interaktive 3D-Anwendungen und KI Einzug genommen.

Aufbruch in den Tiefen der See

Alles begann mit einer zufälligen Begegnung während der Studienzeit. Guido Stegmann, damals als DJ G.I.D. in der Koblenzer Szene aktiv, lernte bei einem seiner Gigs den Live-Act Massive Bass aus Saarbrücken kennen, hinter dem Peter Schütz, Inhaber der Agentur Zwischenraum, stand. Ein Jahr später kam Peter mit einer spannenden Anfrage auf Guido zu: eine interaktive Schaufenster-Installation für die SaarLB in Saarbrücken – ein virtuelles Aquarium.

Ein außerordentlich reizvolles Projekt, aber es war auch klar: Zur Umsetzung würde Guido Unterstützung benötigen. Kurzerhand stellte er ein Team seiner engsten Freunde an der Universität Koblenz zusammen. Johannes Erb, Dominik Rau und Martin Mack ließen sich schnell von der Idee begeistern und stiegen mit ein.

Die erste Präsentation verlief holprig, da die SaarLB keinen Deal mit einer Gruppe „nerdiger“ Studenten eingehen wollte. Doch deren Expertise und Kreativität überzeugten schließlich, unter der Bedingung, dass das Team eine Firma gründet und einen Bürgen mitbringt. Mit der Sparkasse Koblenz an ihrer Seite gründeten die vier Studenten 2004 Realtime Visions. Der Deal war besiegelt, und das Projekt begann.

Das Ergebnis war großartig. Aus 10 Monitoren, 4 Kameras und 11 Rechnern entstand das virtuelle Aquarium, in dem Fische über die Monitore schwammen, Schwärme bildeten und – das war das Besondere – auf die Bewegungen der Passanten vor dem Schaufenster reagierten und ihnen folgten.

Die Reise nimmt Fahrt auf

Das Aquarium war ein voller Erfolg und die SaarLB ließ die Installation ganze sechs Jahre in Betrieb. Die vier Studenten konnten das Projekt als Ausgangspunkt für ihre Diplomarbeiten nutzen und gleich nach Abschluss der Prüfungen fanden die, nun frisch gebackenen Diplom-Informatiker, im Technologie-Zentrum Maria Trost in Koblenz ihr erstes Firmenquartier.
Dort arbeiteten sie die Technologie, auf der das Aquarium beruhte, weiter aus und entwickelten Firecube 1.0 – ein modulares System zur Realisation interaktiver Bodenprojektionen.

 

Durch Präsentation des Systems auf einschlägigen Messen entstanden schnell Kontakte zu großen Agenturen. Firecube kam immer öfter zum Einsatz und entwickelte sich schnell weiter. Und auch das Team wuchs: Studentische Mitarbeiter verstärkten die Gruppe. Einige von ihnen blieben dem Unternehmen auch nach ihrem Abschluss treu.

Eine GmbH wurde gegründet und mit der Soft2Tech GmbH als fünftem Gesellschafter erweiterten sich die Tätigkeiten im Technologie-Consulting. Firecube war längst keine reine Bodenprojektion mehr und wurde immer vielseitiger.

Neue Orte, neue Mitreisende, neue Technologien und ein ungeborgener Schatz

Der Umzug in das neue Technologie-Zentrum in direkter Nähe zur Uni verkürzte Studenten, die bei Realtime Visions ihre Diplom- und Masterarbeiten absolvierten, den Weg.

Die Software-Schnittstellen von Firecube erweiterten sich kontinuierlich: Touchanwendungen, Multimonitorsysteme und interaktive Projektionen waren nun möglich. Die Einbindung vielfältigster Sensoren und Steuerungssysteme für externe Geräte ermöglichten interaktive Systeme mit Bewegungserkennung, physischen Hebeln und Reglern, mit Token-Steuerung, Chip-Karten, Lichtsteuerung oder auch beweglichen Screens mit Positionserkennung.

 

Schon bald war es abermals Zeit für eine Vergrößerung, und eine alte Sparkassen-Filiale auf der anderen Seite der Mosel bot dem stetig wachsenden Team den nötigen Platz. Den dort in den Kellerräumen befindlichen großen alten Tresor zu knacken gelang allerdings leider nicht.

Reisegefährten zu großen Zielen

Das Netzwerk von Realtime Visions verdichtete sich zunehmend. Die Bande zu langjährigen Wegbegleitern, Partnern und Dienstleistern wurde enger und ermöglichte es, Teams zusammenzustellen die optimal zur Dimension und Art der Projekte passten.

Aus Firecube wurde Hexahedron, um dem umfangreichen Entwicklungssprung auch im Namen Rechnung zu tragen. Komplexe Medienstationen mit Mehrsprachigkeit, Datenbankanbindung und modularem Aufbau ließen sich komfortabel erstellen und zentral steuern. User-Tracking erlaubte Museen und Unternehmen statistische Einblicke in die Interessenlage der Besuchenden.

AR- und 3D-Anwendungen waren en vogue. Durch Hinzufügen entsprechender Expertise und Technologie wurde das Spektrum der Möglichkeiten zunehmend ausgeweitet.

Swing-by-Manöver um den Planeten Mars

Seit 2018 ist Realtime Visions nun in neuen, größeren Geschäftsräumen im Business-Park Koblenz ansässig.

Ein Highlight der zuletzt realisierten Projekte bildet die Installation “Wettlauf ins All” die im Rahmen der Reihe “#Proberaum” für das Haus der Geschichte in Bonn entstanden ist. Im dort physisch wie digital inszenierten Brettspiel “Ziel Mars” machten sich die Besuchenden auf den Weg zum roten Planeten.

 

So führte die Reise vom virtuellen Aquarium der Tiefsee bereits bis hin zum Mars und Realtime Visions nimmt mit einem Swing-by-Manöver Schwung um diesen, um sich auf den Weg zu spannenden weiteren Zielen zu machen und die Reise fortzuführen ...