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Im „Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig“ wirft die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland einen besonderen Blick auf die vielschichtigen Transformationsprozesse der deutschen Einheit seit 1989.

Die Neugestaltung des Abschlussbereichs der Dauerausstellung gab dem Haus die Möglichkeit, Inhalte neu zu denken, modern zu inszenieren und neuartig zu präsentieren.

Zusammen mit der Agentur Eydos und dem Studio MUX realisiert Realtime Visions zwei zentrale raumgreifende Medieninstallationen im neuen Abschlussbereich der Dauerausstellung und unterstützt bei weiteren arrondierenden Medieneinheiten.

Aus Zahlen werden lebendige Geschichten

Unter der Leitfrage „Wo stehen wir?“ wird am Abschluss der Ausstellungswegführung ein statistischer Rückblick auf mehr als 30 Jahre Wiedervereinigung geworfen. In enger Zusammenarbeit mit den Kuratorinnen und Kuratoren des Museums wurden die zugrundeliegenden Daten und Inhalte in Erzählstränge geformt und raumgreifend inszeniert. 11 großflächige Monitore umspannen U-förmig die Besuchenden und lassen eine abstrakte virtuelle Landschaft entstehen.

In allen Blickrichtungen des Besuchenden werden Erzählstränge inszeniert, in denen Themen wie Binnenmigration, die Repräsentanz in Führungspositionen oder die Lebensverhältnisse in Ost und West beleuchtet werden – in lebendigen Bildern und Visualisierungen, mit statistischen Auswertungen und Diagrammen untermauert. So werden aus den Zahlen Strömungen, Positionen und Gravitationspunkte.

Die gezeigten Inhalte werden aus umfangreichen Datensätzen in Echtzeit dynamisch generiert und unmittelbar live ausgespielt. Eine Aktualisierung der Inhalte und auch die Ergänzung um neue Kapitel in der Erzählung ist somit stets möglich. Auf die gestellte Frage „Wo stehen wir?“ kann also immer aktuell geantwortet werden.

Fragen im Raum und darüber hinaus

Dass neben der Frage „Wo stehen wir?“ viele weitere zu den andauernden Transformationsprozessen im Raum stehen, wird mit einer zweiten Medieninstallation im Ausstellungsabschluss erlebbar. Diese bildet in Form einer Lichtinsel das zentrale Element in der Mitte des Ausstellungsraums.

Das kreisrunde Podest mit einem Durchmesser von 4 Metern, umschlossen von einem steuerbaren Lichtband, dient bei Veranstaltungen als eine eindrucksvolle Bühne. Bei Ausstellungen wird es durch den gezielten Einsatz zweier leistungsstarker, kombinierter Projektoren, die ein Bild darauf projizieren, zu einem auffälligen visuellen Highlight.

Die Projektion bildet eine lebendige Farbwolke ab, aus der zum Nachdenken anregende Fragen emporsteigen und die Besucher direkt ansprechen. Nachdem sie das Podest umkreist haben, verschwinden diese Fragen in einer daneben positionierten Stele. An dieser Stele haben die Gäste die Möglichkeit, durch einen einfachen Knopfdruck die Fragen auf einem Papierstreifen zu drucken und mitzunehmen, um die Auseinandersetzung mit dem Thema auch nach dem Museumsbesuch fortzusetzen.

Stimmen und Meinungen

Im gesamten Ausstellungsbereich wurden zusätzliche, kleinere Medienstationen errichtet, die die Dauerausstellung multimedial ergänzen. Hier werden Erlebnisberichte und Meinungen zu den unterschiedlichen Ereignissen im Transformationsprozess in Interviewform dargeboten.

Zusätzlich ermöglichen interaktive Umfragestationen den Besuchern, aktiv teilzunehmen und tragen durch statistische Auswertungen dazu bei, einen aktuellen Überblick über die allgemeine Stimmungslage zu vermitteln.

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Fakten

Für / Haus der Geschichte

Ort / Zeitgeschichtliches Forum Leipzig

Jahr / 2023

Bereich / Interactive Multimedia

Services / 

Konzeption / Design / Hardware-Planung / Software Entwicklung / Deployment / Bereitstellung

Fotos: Lars Becker, Guido Stegmann, Eydos GmbH